24. Apr, 2017

Schreiben zwingt Gedanken in die Verbindlichkeit!

...während er das A seines Namens kalligraphierte, wurde er erneut von jenem Wohlgefühl befallen, das er bereits beim Aufsetzen seines ersten Briefes verspürt hatte. Schreiben! Diese jahrelang vernachlässigte Fertigkeit schien ihm plötzlich nicht mehr verzichtbar. Wenn er schrieb, fühlte er sich einfach klüger. Und bevor ihm klar werden konnte, woher er diese Erkenntnis nahm, wurde ihm ihr Hintergrund bewusst:

 Schreiben zwingt Gedanken in die Verbindlichkeit!

In diesem Sinne überflog er noch einmal die zu Papier gebrachten Zeilen und stellte fest, dass er Hanna mit keinem Wort erwähnt hatte. Und weil er verhindern wollte, dass sein Gewissenswurm davon Wind bekam, schickte er den Gedanken daran in die unaufgeschriebene Unverbindlichkeit...

© gerhard egger, 2006

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